Alexander Schopbach und Julia Hott: Nach den unfassbaren und offenkundig rechtswidrigen Vorgängen
von vergangenem Montag zeigen wir den Maskenverweigerern, Coronaleugnern, Populisten und Rechtsextremen erneut, dass sie in unserer bunten und weltoffenen Stadt keinen Platz haben – Polizei stellt Strafanzeigen gegen zwei Querdenker-Aktivisten
Die mittlerweile neunte Kundgebung der parteiübergreifenden Initiative „Hand aufs Herz“ gegen die wöchentlichen „Querdenker“-Aufmärsche in der Gelnhäuser Altstadt beginnt am kommenden Montag, 22. März, um 18 Uhr, auf dem Untermarkt in Gelnhausen. „Nach den unfassbaren und offenkundig rechtswidrigen Vorgängen von vergangenem Montag zeigen wir den Maskenverweigerern, Coronaleugnern, Populisten und Rechtsextremen unter dem Dach dieser selbsternannten Querdenker am 22. März auf dem Untermarkt erneut, dass Gelnhausen bunt und weltoffen ist und wir keine Querdenker- Umtriebe in unserer Stadt dulden“, rufen die Initiatoren von „Hand aufs Herz“, zur Teilnahme an der Kundgebung auf. Das Motto lautet „Zusammenstehen!“ – für eine weltoffene, tolerante und zusammenstehende Gesellschaft, in der Antidemokraten, Verschwörungstheoretiker und Rechte keinen Platz haben.
Diese Kundgebung findet nun erstmals auf dem Untermarkt statt, auf dem sich die Querdenker am vergangenen Montag entgegen der Genehmigungslage versammelt hatten und in Folge von der Polizei eingekesselt wurden. „Wer bislang noch allen Ernstes mutmaßte, die Querdenker agierten auf Grundlage von Recht und Gesetz, den straften sie am Montag final Lügen. Trotz Hinweisen der Polizei, dass sie sich widerrechtlich am Untermarkt aufhielten, ihre Kundgebung einzig für das Areal rund um den Obermarktbrunnen genehmigt sei und sie nicht coronagemäß Abstand hielten, verharrten sie am Untermarkt und quittierten Polizeiansagen mit höhnischem Gelächter“, berichtet „Hand aufs Herz“. Folge: Laut Auskunft der Polizei ergingen seitens der Polizei gegen den Versammlungsleiter und auch gegen Jochen Amann, AfD-Funktionär aus der Wetterau und Mitorganisator der wöchentlichen Aufmärsche in Gelnhausen, Strafanzeige. „All diese Grenzüberschreitungen unter den Augen der Behörden sind für uns nicht nachvollziehbar und wir fordern die verantwortlichen Behörden nachdrücklich dazu auf, alles zu unternehmen, dass sich so etwas nicht mehr wiederholt“, betonen Julia Hott und Alexander Schopbach mit Blick auf die zunehmende Radikalisierung der Querdenker, die jetzt auch in der Main-Kinzig-Kreisstadt einen neuen Höhepunkt erreicht habe.
Da die Querdenker nun am Montag, 22. März, erneut – und diesmal mit Genehmigung – am Untermarkt aufmarschierten, ruft „Hand aufs Herz“ zu seiner montäglichen Gegenkundgebung ebenfalls auf den Untermarkt auf. „Das Ordnungsamt hat aufgrund des perfiden Vorgehens der Querdenker beide Kundgebungen so genehmigt. Wegen der geringeren Größe des Untermarktes muss der nun komplett gesperrt werden, was uns gerade auch mit Blick auf die Anwohner und die Mitarbeiter des Bauhofes sowie die Ordnungspolizei sehr leid tut. Auch dafür bleibt nur ein bitteres Dankeschön in Richtung der Coronaleugner und Maskenverweigerer“, so „Hand aufs Herz“.
Hintergrund: Weil die Querdenker seit Monaten die Main-Kinzig-Kreisstadt Gelnhausen regelmäßig als Bühne für Zusammenkünfte und Kundgebungen nutzen, stellt sich ihnen die Gelnhäuser Stadtgesellschaft seit acht Wochen jeden Montag in der Altstadt entgegen, um Flagge für ein weltoffenes und buntes Gelnhausen zu zeigen, das keine Populisten, Verschwörungstheoretiker und Antidemokraten in seiner Mitte wünscht. „Angesichts der Corona-Pandemie achtsam zu sein und kritisch zu bleiben, zeichnet Demokraten aus. Wer jedoch krude Verschwörungstheorien verbreitet, populistisch die in diesen Zeiten notwendige Solidarität und Achtsamkeit samt Maskenpflicht negiert, Hass und Hetze gegen Demokraten, Regierungen und Andersdenkende verbreitet, der stellt sich selbst ins Abseits“, bringen es Alexander Schopbach und Julia Hott auf den Punkt. Sie berichten: „Die letzten Monate und speziell auch Wochen haben gezeigt, dass die Dynamik der Querdenker-Bewegung unter Einfluss offenkundig rechter Impulsgeber kontinuierlich zunimmt. Es ist ganz deutlich, dass diese Bewegung kreis- und hessenweit von Maskenverweigerern, Corona-Leugnern, Verschwörungstheoretikern, Antidemokraten und rechtsextremen Kräften genutzt und instrumentalisiert wird, um die aktuellen Sorgen und Nöte der Menschen für Hetze, Hass und die Verbreitung antidemokratischer Thesen zu nutzen.“
Die Antwort einer wehrhaften Demokratie auf dieses Sammelsurium perfider Ansichten unter dem Dach der so genannten Querdenker könne ab einem gewissen Punkt einzig darin bestehen, klare Kante gegen diese besorgniserregende, polarisierende und angesichts der Corona-Pandemie auch unachtsame und rücksichtslose Bewegung zu zeigen. „Und dieser Punkt, entschlossen zusammenzustehen, ist jetzt erreicht“, betont „Hand aufs Herz“. So beteilige sich die rechtsextreme NPD in der gesamten Rhein-Main-Region regelmäßig an Querdenker-Veranstaltungen. Und mit dem Wetterauer AfD-Mann Jochen Amann samt Parteikollegen sei ein rechter Aktivist seit Monaten im Organisationsteam der hiesigen Querdenker und ihrer „Allianz Pro Grundgesetz“ maßgeblich aktiv.
Das Hygienekonzept der „Hand aufs Herz“-Kundgebung am 22. März schreibt Maskenpflicht und einen Abstand von zwei Metern zwischen den einzelnen Kundgebungsteilnehmern vor. „Ein Konzept, das sich an den vergangenen Montagen bewährt hat“, berichten Julia Hott und Alexander Schopbach. Sie laden alle herzlich dazu ein: „Lasst uns coronagemäß und achtsam gemeinsam Flagge für eine bunte und zusammenstehende Gesellschaft zeigen können, in der Populisten und Verschwörungstheoretiker keinen Platz haben“.