Am Montag, 29. März: Gelnhausen zeigt Gesicht gegen Autokorso der so genannten Querdenker

„Hand aufs Herz“ ruft zu Kundgebung um 17.30 Uhr am Parkplatz Hallenbad auf – Initiatoren Julia Hott und Alexander Schopbach: Wir freuen uns sehr, dass die Altstadt nach zehn Wochen endlich von erneutem Aufmarsch der Maskenverweigerer, Coronaleugner und Rechtsextremen verschont bleibt

„Zusammenstehen!“ – Unter diesem Motto zeigt Gelnhausen am Montag, 29.
März, 17.30 Uhr, am Hallenbad der Main-Kinzig-Kreisstadt erneut Gesicht für eine weltoffene, tolerante und zusammenstehende Gesellschaft, in der Coronaleugner, Maskenverweigerer, populistische Antidemokraten, Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme keinen Platz haben. Anlass ist ein Autokorso der so genannten „Querdenker“ aus der Wetterau und dem Main-Kinzig-Kreis, die die Kreisstadt Gelnhausen seit Monaten im Schulterschluss mit rechten Gruppierungen als Bühne für ihr perfides Treiben nutzen. „Hand aufs Herz“ appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger aus Gelnhausen und den Nachbarkommunen, am Montag um 17.30 Uhr mit Plakaten, Transparenten und weiteren klaren Botschaften pro Demokratie und Achtsamkeit in Corona-Zeiten ans Hallenbad zu kommen und den Querdenkern erneut die rote Karte zu zeigen.

„Monatelang inszenierten sich die so genannten Querdenker, gegen die mittlerweile der Staatsschutz ermittelt, mit teils unangemeldeten Lichterläufen und Versammlungen, Open-Air-Discopartys und Lachyoga-Übungen in unserer Altstadt. In den vergangenen zehn Wochen zeigte ihnen unsere Stadtgesellschaft jeden Montag eindrucksvoll, dass dieses perfide Treiben in unserer bunten und weltoffenen Stadt nicht erwünscht ist. Am Montag nun setzen sie sich in ihre Autos und starten ab dem Hallenbad zu einem Autokorso durch Gelnhausen und Nachbarkommunen, eine weitere Querdenker-Aktion, die auch mit Blick auf den Klimawandel nur mit Kopfschütteln quittiert werden kann“, berichten Julia Hott und Alexander Schopbach, Initiatoren von „Hand aufs Herz“, über die aktuellen Entwicklungen. Erfreulich daran sei immerhin, dass die in den vergangenen zehn Wochen arg strapazierten Altstadt-Anwohner nun endlich nicht mehr durch Querdenker-Aufmärsche belästigt werden.

Weil die Querdenker-Bewegung in Teilen Masken verweigere, sich nicht an Abstandsregeln halte und Corona schlichtweg leugne, fordert „Hand aufs Herz“ von der Polizei, vor Abfahrt des Autokorsos genau zu überprüfen, ob die Insassen der Pkw sich coronagemäß verhalten. Schließlich gelten im Lockdown auch bei Autofahrten klare Regeln, laut denen maximal Menschen aus zwei Haushalten pro Auto zulässig sind und diese dann der Maskenpflicht unterliegen.

Hintergrund: Weil die Querdenker seit Monaten die Main-Kinzig-Kreisstadt Gelnhausen regelmäßig als Bühne für Zusammenkünfte und Kundgebungen nutzen, stellt sich ihnen die Gelnhäuser Stadtgesellschaft seit zehn Wochen jeden Montag in der Altstadt entgegen, um Flagge für ein weltoffenes und buntes Gelnhausen zu zeigen, das keine Populisten, Verschwörungstheoretiker und Antidemokraten in seiner Mitte wünscht. „Angesichts der Corona-Pandemie achtsam zu sein und kritisch zu bleiben, zeichnet Demokraten aus. Wer jedoch krude Verschwörungstheorien verbreitet, populistisch die in diesen Zeiten notwendige Solidarität und Achtsamkeit samt Maskenpflicht negiert, Hass und Hetze gegen Demokraten, Regierungen und Andersdenkende verbreitet, der stellt sich selbst ins Abseits“, bringen es Alexander Schopbach und Julia Hott auf den Punkt. Sie berichten: „Die letzten Monate und speziell auch Wochen haben gezeigt, dass die Dynamik der Querdenker-Bewegung unter Einfluss offenkundig rechter Impulsgeber kontinuierlich zunimmt. Es ist ganz deutlich, dass diese Bewegung kreis- und hessenweit von Maskenverweigerern, Corona-Leugnern, Verschwörungstheoretikern, Antidemokraten und rechtsextremen Kräften genutzt und instrumentalisiert wird, um die aktuellen Sorgen und Nöte der Menschen für Hetze, Hass und die Verbreitung antidemokratischer Thesen zu nutzen.“ Zum traurigen Höhepunkt avancierte der rabenschwarze Samstag in Kassel.

Die Antwort einer wehrhaften Demokratie auf dieses Sammelsurium perfider Ansichten unter dem Dach der so genannten Querdenker könne ab einem gewissen Punkt einzig darin bestehen, klare Kante gegen diese besorgniserregende, polarisierende und angesichts der Corona-Pandemie auch unachtsame und rücksichtslose Bewegung zu zeigen. „Und dieser Punkt, entschlossen zusammenzustehen, ist jetzt erreicht“, betont „Hand aufs Herz“. So beteilige sich die rechtsextreme NPD in der gesamten Rhein-Main-Region regelmäßig an Querdenker-Veranstaltungen. Und mit dem Wetterauer AfD-Mann Jochen Amann samt Parteikollegen sei ein rechter Aktivist seit Monaten im Organisationsteam der hiesigen Querdenker und ihrer „Allianz Pro Grundgesetz“ maßgeblich aktiv.

Das Hygienekonzept der „Hand aufs Herz“-Kundgebung am 29. März schreibt Maskenpflicht und einen Abstand von zwei Metern zwischen den einzelnen Kundgebungsteilnehmern vor. „Ein Konzept, das sich an den vergangenen Montagen bewährt hat“, berichten Julia Hott und Alexander Schopbach. Sie laden alle herzlich dazu ein: „Lasst uns coronagemäß und achtsam gemeinsam Flagge für eine bunte und zusammenstehende Gesellschaft zeigen können, in der Populisten und Verschwörungstheoretiker keinen Platz haben“.