„Ihr seid nicht Sophie Scholl!“: Gelnhausen grenzt sich am Montag erneut klar von „Querdenker“-Aufmarsch ab

Flyer Demo - Ihr seid nicht Sophie Scholl.

Initiative „Hand aufs Herz“: Wir appellieren an alle Gelnhäuserinnen und Gelnhäuser, am Montag ab 18 Uhr auf den Obermarkt zu kommen und gemeinsam mit uns ein Zeichen gegen Populisten, Verschwörungstheoretiker und Antidemokraten zu setzen

„Ihr seid nicht Sophie Scholl! Mit dieser Botschaft wollen wir uns am Montag, 22. Februar, ab 18 Uhr, auf dem Obermarkt als weltoffenes, tolerantes und zusammenstehendes Gelnhausen klar von Populisten, Verschwörungstheoretikern und Antidemokraten abgrenzen, die unter dem Deckmantel der so genannten Querdenker wieder in unserer Stadt aufmarschieren“. Mit diesen Worten appelliert die Initiative „Hand aufs Herz“ an alle Gelnhäuserinnen und Gelnhäuser, sich ihrer Gegenkundgebung zu einem erneuten Querdenker-Lichterzug durch die Altstadt anzuschließen.

„Am Montag jährt sich zum 78. Mal der Tag der Hinrichtung von Sophie Scholl, ihres Bruders Hans und ihres Mitstreiters Christoph Probst, die in der Gruppe Weiße Rose Widerstand gegen die NS-Diktatur leisteten und das mit ihrem Leben bezahlten. Sie sind Vorbilder und Mahnung zugleich, dass sich dieses dunkelste Kapitel in unserer Geschichte niemals mehr wiederholen darf, wir den Anfängen entschlossen wehren müssen. Und ausgerechnet die Querdenker, durchwandert und instrumentalisiert von Rechtsextremen und Demokratiefeinden, missbrauchen ihr Andenken nun für kruden Verschwörungstheorien“, weisen Julia Hott und Alexander Schopbach, Initiatoren von „Hand aufs Herz“, auf die Bedeutung des kommenden Montags hin. Die beiden Gelnhäuser weiter: „Wir erinnern uns an die junge Querdenkerin aus Kassel, die sich im November wie Sophie Scholl fühlte, an die Empörung, die ihr zurecht deutschlandweit entgegenschlug. Und wir erinnern uns daran, wie sie von den Querdenkern zur Ikone hochstilisiert wurde. Perfider geht es nicht!“

Weil die Querdenker Gelnhausen seit Monaten als Bühne für Zusammenkünfte und Kundgebungen – auch unter Beteiligung der NPD und anderer rechter Kräfte – nutzen, gelte es ein klares Zeichen zu setzen. „Angesichts der Corona-Pandemie achtsam zu sein und kritisch zu bleiben, zeichnet Demokraten aus. Wer jedoch krude Verschwörungstheorien verbreitet und populistisch die in diesen Zeiten notwendige Solidarität und Achtsamkeit samt Maskenpflicht negiert, stellt sich selbst ins Abseits“, betonen die beiden Initiatoren von „Hand aufs Herz“. Ihre Gesinnung offenbarten die örtlichen Querdenker dadurch, dass sie immer wieder rechte, populistische und antidemokratische Töne anschlagen und eine klare Abgrenzung davon verweigerten, stattdessen mit Lippenbekenntnissen ein falsches Bild von sich zu zeichnen versuchten. Das beweise nicht zuletzt der Blick in die einschlägigen, öffentlich einsehbaren Social-Media-Kanäle der verschiedenen Querdenker-Gruppierungen im Main-Kinzig-Kreis. „Dem müssen wir uns entgegenstellen und zeigen, dass wir solche Umtriebe in unserem Gelnhausen nicht tolerieren. Wehret den Anfängen“, bringt die Initiative „Hand aufs Herz“ ihre Haltung auf den Punkt.

Die Initiatoren von „Hand aufs Herz“ weisen darauf hin, dass coronagemäßes Verhalten und das Tragen von Masken am Montag Pflicht sind.